Darf ich dir meine Lieblingsgeschichte des letzten Jahres erzählen? Es ist die Geschichte, die mich am meisten geprägt und ermutigt hat. Sie beginnt und endet im warmen Wohnzimmer, hat aber trotzdem viel mit Abenteuer zu tun. Eine Person spielt darin eine Hauptrolle. Meine Lieblingsgeschichte ist mit einer unliebsamen Arbeit verknüpft. Was muss geschehen, damit sich eine ungeliebte Tätigkeit in ein unvergessliches Abenteuer verwandelt?

Hast du selbst eine Lieblingsgeschichte? Kannst du darin Faktoren entdecken, die sie unvergesslich machen? Wenn sie vier bestimmte Faktoren enthält, hat sie das Potenzial, eine Lieblingsgeschichte zu werden. Werden diese Faktoren real und echt erlebt, entsteht eine bleibende Erinnerung.

Vor dir steht eine unliebsame, schwierige oder sogar tückische Aufgabe. Vielleicht eine Notlage, die grösser ist als die alltäglichen Probleme, die du kennst. In deinem Repertoire gibt es keinen einfachen Lösungsweg. Es ist, als würdest du vor einer verschlossenen Tür stehen, ohne den passenden Schlüssel.

In deiner Geschichte gibt es jedoch einen Türöffner oder Befreiungsschlag. Dieser wird nur dann zum Türöffner, wenn er von der Außenwelt verstanden wird. Ohne dieses Verständnis bleibt er wertlos.

Wenn dein Handeln von der Gesellschaft verstanden und akzeptiert wird, entfaltet der Türöffner seine volle Wirkung. Andere setzen sich für dich ein, und du fühlst dich angenommen. Mit diesem Rückhalt kannst du selbstbewusster auftreten und deinen Weg fortsetzen. Verstanden zu werden gibt dir Mut und stärkt dein Selbstwertgefühl.

Zurück zu meiner Geschichte. An Ostern 2024 wollte ich für Kunden ein Iglu-Abenteuer organisieren. Wegen eines Föhnsturms musste ich es absagen. Die äusseren Umstände waren klar, aber würden die Kunden meine Entscheidung akzeptieren? Die Telefonate mit ihnen forderten mich heraus. Wie bei den Kunden fand ich auch bei meiner Frau Verständnis. Doch sie ging noch einen Schritt weiter. Nachdem ich die Absage ausgesprochen hatte, fand sie mich auf dem Sofa und fragte: «Was machst du noch hier? Du wolltest doch in den Schnee!»

Meine Frau zeigte mir so viel Verständnis und Vertrauen, dass sie mir zutraute, mich dem Föhnsturm zu stellen und im Schnee zu übernachten. Ihr Vertrauen war so groß, dass ich innerhalb kürzester Zeit meine Sachen packte und loszog.

Der Kern meiner Erinnerung ist das tiefe Verständnis und die Annahme, die mir meine Frau schenkte. Diese Verbindung war so stark, dass das eigentliche Abenteuer im Sturm zur Nebensache wurde.

Wo setzt jemand sein ganzes Vertrauen in dich?