Katja ist eine selbstbewusste Frau, die für das kämpft, was ihr wichtig ist. In ihrem Umfeld wird sie oft als kämpferische Löwin beschrieben, was ihr Selbstbewusstsein stärkt. Doch manchmal begegnet sie auch der Frage: «Musst du gegen alles ankämpfen und überall Widerstand leisten?» Dann wird sie im Team als Bremse, Verhinderin oder Widerstandskämpferin gesehen. Aber was treibt Katja eigentlich an, ihre Position zu beziehen und zu verteidigen?
Wenn jemand für eine Sache einsteht, hat er innerlich oft bereits einen Kampf gekämpft. Wird dieser innere Konflikt nach aussen getragen, verteidigt die Person ihre Haltung. Manche tun das energischer als andere, aber alle setzen sich für etwas ein, das sie innerlich entschieden haben.
Für das Umfeld ist es oft schwer zu erkennen, was die Motivation hinter diesem Widerstand ist. Was sichtbar wird, sind die Werte einer Person und die Richtung, in die sie steuert. Du kannst für dich selbst analysieren, was dich antreibt und welche Beweggründe du hast. Gibt es eine Verbindung zwischen Angst und Widerstand? Halte inne und hinterfrage, ob wirklich jeder Widerstand aus tiefster Überzeugung entsteht oder ob vielleicht auch Angst eine Rolle spielt.
Was verbindet inneren Widerstand mit Angst?
Innerer Widerstand entsteht, wenn äussere Einflüsse die eigenen Werte und Überzeugungen herausfordern. Genauso wie bei der Angst gibt es oft keine einfachen Lösungen aus bereits gemachten Erfahrungen. Parallelen aus früheren Erlebnissen helfen nicht weiter. Aus dem unangenehmen Gefühl der Angst entwickelt sich eine innere Ablehnung – daraus erwächst Widerstand. Angst signalisiert uns: «Du musst etwas verändern!», während der innere Widerstand sagt: «Bleib standhaft!»
Angst beschreibt das Gefühl, innerer Widerstand ist die darauf folgende Handlung. Unser Gehirn hat die Situation bereits bewertet und eine Reaktion beschlossen. Doch ist es wirklich sinnvoll, Widerstand auf der Grundlage von Angst zu leisten?
Innerer Widerstand kann Dinge zum Stillstand bringen, um sie in Ruhe zu bewerten. Stillstand bedeutet nicht zwingend Stillstand im negativen Sinn – er kann eine Möglichkeit sein, neu zu reflektieren und den Weg anzupassen.
Manchmal entspringt Widerstand dem Gedanken: «Ich weiss es besser!» Diese Haltung kann dazu führen, dass man sich so sehr in die eigene Meinung verstrickt, dass alternative Sichtweisen nicht mehr zählen. Hier kann es hilfreich sein, das Thema aus der Beziehungsebene zu betrachten. Wenn du alle anderen für inkompetent hältst, solltest du dich fragen, ob dein Widerstand wirklich die richtige Motivation hat.
Innerer Widerstand kann aber auch ein Ausdruck der Suche nach einer besseren Lösung sein. Besteht die Hoffnung auf eine bessere Alternative, die allen zugutekommt?
Was würdest du Katja raten? Wann lohnt es sich zu kämpfen, und wann ist es klüger, eine Situation zu akzeptieren?